Die Bildung der Gegenwart (Präsens) wurde schon im Kapitel Verben vorgestellt. Hier geht es um die Bildung der Zukunft (Futur) und der Vergangenheitsformen (Imperfekt, Perfekt).

Für das Perfekt ist eine gesonderte Seite vorgesehen; s. dort.

Wie werden diese Zeiten gebildet?

Futur 1 (einfache Zukunft):

Diese Zeit drückt eine Handlung aus, die in der Zukunft geschieht oder erwartet wird.

Das Futur 1 wird aus dem Präsens von werden und dem Infinitiv des Verbs gebildet:

  • ich werde gehen
  • du wirst gehen
  • er, sie, es wird gehen
  • wir werden gehen
  • ihr werdet gehen
  • sie werden gehen

Oft (vor allem in der gesprochenen Sprache) wird auch einfach das Präsens verwendet, um eine Handlung in der Zukunft auszudrücken.

  • Morgen Abend gehen wir ins Kino.
  • Nächste Woche fahren wir in Urlaub.
  • In zwei Stunden bin ich wieder da.
  • Ich schreibe den Brief heute Abend.

Imperfekt:

Beim Imperfekt gibt es folgende Möglichkeiten:

Bei „schwachen“ Verben wird die Infinitivendung -en abgehängt und die Imperfekt-Endungen angehängt: fragen ---► frag ---► fragte

  • ich frag-te
  • du frag- test
  • er, sie, es frag-te
  • wir frag- ten
  • ihr frag- tet
  • sie frag-ten

Welche Besonderheiten gibt es?

Es gibt besondere Eigenheiten, wenn nach dem Abhängen von -en ein Konsonant bleibt: ein Binde-e wird eingefügt.

  • arbeiten -----►arbeit -----► arbeitete
  • warten ------►wart -------► wartete
  • landen ------►land -------► landete
  • atmen -------►atm --------► atmete
  • regnen ------►regn -------► regnete

usw.

Viele Verben ändern den Stammvokal (starke Verben):

  • gehen ------► ging
  • lassen ---► ließ
  • fließen --► floss
  • liegen ---► lag
  • wissen ---► wusste
  • scheinen -----► schien
  • nehmen -------► nahm
  • steigen ------► stieg
  • streiten -----► stritt
  • beginnen -----► begann
  • usw.

Tipp:

Am besten lernst du gleich die Verben mit den Ableitungen für die Konjugation in der Vergangenheit auswendig: Infinitiv – Imperfekt – Partizip Perfekt

gehen- ging – gegangen

schweigen – schwieg – geschwiegen

stehlen – stahl – gestohlen

Auch die Formen in den einzelnen Personen werden wegen der Endungen am besten gleich mitgelernt. Regeln zu lernen lohnt sich hier nicht!

Konjugation sein, haben, Modalverben

Konjugation:         
          
Infinitivseinhabenwerdenkönnendürfenmüssensollenwollenmögen
ichwarhattewurdekonntedurftemusstesolltewolltemochte
duwarsthattestwurdestkonntestdurftestmusstestsolltestwolltestmochtest
er,sie,eswarhattewurdekonntedurftemusstesolltewolltemochte
wirwarenhattenwurdenkonntendurftenmusstensolltenwolltenmochten
ihrwarthattetwurdetkonntetdurftetmusstetsolltetwolltetmochtet
siewarenhattenwurdenkonntendurftenmusstensolltenwolltenmochten

Was sollte man über den Gebrauch des Imperfekts wissen?

Sowohl das Präteritum als auch das Perfekt beschreiben eine Handlung, die sich in der Vergangenheit ereignet hat. (Für das Perfekt ist ein gesondertes Kapitel vorgesehen; s. dort.)

  • Präteritum: Er kam gestern spät nach Hause.
  • Perfekt: Er ist gestern spät nach Hause gekommen.

In der heutigen Umgangssprache wird normalerweise nicht zwischen Perfekt und Präteritum unterschieden. Das Perfekt kommt sehr häufig in der gesprochenen Sprache vor, wenn man über alltägliche Dinge spricht. In der gesprochenen Sprache wirkt das Imperfekt eher „holprig“, bis auf einige Situationen.

  • Ich habe mein Zimmer aufgeräumt und danach ferngesehen.

Das Präteritum (Imperfekt) findet man dagegen oft in Zeitungsberichten über das aktuelle Geschehen oder über Ereignisse, sonstigen Erzählungen, allgemeinen Nacherzählungen.

  • Der Wirtschaftsminister eröffnete die Messe. Er begrüßte die Besucher und Aussteller und wünschte allen viel Erfolg.

Bei den Hilfsverben und Modalverben wird allerdings das Imperfekt bevorzugt.

Das Imperfekt bezeichnet eher eine Handlung, die andauert oder sich wiederholt, während das Perfekt eher für Ereignisse steht, die abgeschlossen sind oder feststehen.

Die Hilfsverben sein und haben und die Modalverbene werden vorzugsweise im Imperfekt gebraucht.

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